Südsudan: Frieden stiften mit dem Wort Gottes

Ozoonwa Nyumbe lernte Lesen und Schreiben mit der Bibel. Foto: UBSZu Spenden für Projekte der Bibelgesellschaft im Südsudan ruft die Weltbibelhilfe in einer aktuellen Kampagne ihre Förderinnen und Förderer auf. Die Bibelgesellschaft bietet gemeinsam mit einheimischen Kirchen Trauma-Kurse für die von Krieg und Gewalt betroffenen Landsleute an. Darüber hinaus werden Neue Testamente und Bibeln verbreitet und Leselernkurse angeboten.

„Die Bibelgesellschaft im Südsudan nimmt den christlichen Auftrag, Frieden zu stiften, ernst“, erklärt Dr.  Ulrich Fischer, Schirmherr der Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft und ehemaliger badischer Landesbischof. Mitten im Krieg säe sie die Samen für ein neues, friedliches Miteinander. Viele Menschen wünschten sich Begleitung und Halt in der biblischen Botschaft.

Der Südsudan leidet seit Beginn des Bürgerkriegs unter Gewalt und Unsicherheit. Viele Bürgerinnen und Bürger haben Angehörige verloren. Deshalb bietet die Bibelgesellschaft gemeinsam mit den Kirchen die biblischen Trauma-Kurse an. „Bei Gott finden die Menschen Trost und Halt“, berichtet Edward Kajivora, Leiter der Bibelgesellschaft im Südsudan. Nachdem bereits viele Erwachsene von den Kursen  profitiert hätten, würden sie nun auch für Kinder und Jugendliche angeboten.

Die Bibelgesellschaft schult Freiwillige der Kirchen für die Kursleitung und stellt auch das Material zur Verfügung, darunter Bibeln. Ein Trauma-Kurs wird immer von zwei Personen geleitet und hat bis zu 60 Teilnehmende. Dieses Jahr werden mehr als 75 neue Kursleiterinnen und Kursleiter ausgebildet.

Als eine der Hauptursachen für die Probleme im Land sieht Kajivora die mangelnde Schulbildung. Deshalb bietet die Bibelgesellschaft auch Leselernkurse mit der Bibel an. „Zwei Drittel der Bevölkerung können nicht lesen und schreiben“, berichtet Kajivora. Die Kursteilnehmer bewege die biblische Botschaft von Vergebung und Versöhnung und sie verändere ihr Leben. Oft setzten sie sich danach dafür ein, das Leid und die Feindseligkeiten zu überwinden.

Seit 2011 ist die Republik Südsudan unabhängig. In dem mehrheitlich christlichen Land leben rund 12,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger. Seit 2013 herrscht hier ein Bürgerkrieg, an dessen Anfang ein Konflikt zwischen dem Präsidenten Salva Kiir Mayardit und dem damaligen Vizepräsidenten Riek Machar stand. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen berichtet von inzwischen mehr als 1,5 Millionen Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Gewalt sind. Unabhängige Beobachter werfen beiden Konfliktparteien schwere Menschenrechtsverletzungen vor. Viele Südsudanesen hungern.

Die Weltbibelhilfe sammelt in Deutschland Spenden für die Übersetzung und Verbreitung der Bibel sowie andere bibelgesellschaftliche Arbeit weltweit. Partner sind die im Weltverband zusammengeschlossenen Bibelgesellschaften. Der Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) zählt 148 Mitglieder und ist in mehr als 200 Ländern aktiv.

Weitere Informationen im Internet unter www.die-bibel.de/weltbibelhilfe