„Bau und Gegenbau“ in Jerusalem

Expertenführung am 25. Juni mit Architekturhistoriker Wolfgang Voigt

Geschichten und Architekturgeschichte verbinden sich mit dem Tempelberg in Jerusalem. „Bau und Gegenbau“ lautet daher der Titel der Expertenführung am Mittwoch, 25. Juni, 19 Uhr im Frankfurter Bibelhaus Erlebnis Museum. Es geht um den Tempel in Jerusalem und die ihm nachfolgenden Symbolbauten für Religionsstifter und Staatsgründer. Experte ist Dr. Wolfgang Voigt, Architekturhistoriker und stellvertretender Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM) in Frankfurt.

Im Jahr 70 nach Christus wurde der Jerusalemer Tempel von den Römern zerstört; die jüdische Herrschaft über Jerusalem und Palästina blieb danach bis ins 20. Jahrhundert unterbrochen. Dem Tempel folgten Sakralbauten der anderen Religionen: zuerst die christliche Grabeskirche und später der islamische Felsendom. „Der Felsendom wurde bewusst auf den Platz des Tempels gesetzt und seine Bauformen und der Bauschmuck im Inneren beziehen sich auf die Grabeskirche, die kopiert wurde und gleichzeitig überboten werden musste“, so Dr. Voigt.

Nach Gründung des Staates Israel 1948 plante man zunächst auf der höchsten Erhebung Jerusalems ein Mausoleum für den Begründer des modernen Zionismus Theodor Herzl, wiederum mit einer auffälligen Kuppel. Dieses Gebäude wurde allerdings nicht gebaut. In jüngster Zeit wird laut Dr. Voigt von christlich-fundamentalistischen Kirchen in den USA und vom orthodoxen „Tempelinstitut“ aber eine Rekonstruktion des Tempels an alter Stelle propagiert, für den der Felsendom weichen müsste.

In einer weiteren Veranstaltung der Reihe der Expertenführungen geht es am Mittwoch, 17. September, 19 Uhr um „Jesus zwischen Judentum und Christentum“. Als Expertin ist Professorin Ruth Lapide im Bibelhaus zu Gast. Die Veranstaltung findet mit Unterstützung der gemeinnützigen Hertie-Stiftung statt.

Die Reihe der Expertenführungen ergänzt die Angebote des Bibelhaus Erlebnis Museums für Erwachsene, Familien, Jugendliche und Kinder. Die Führungen zu theologischen und archäo­logischen Fragestellungen oder persönlichen Eindrücken dauern jeweils eine Stunde und wer­den einmal im Monat angeboten. Besucherinnen und Besucher zahlen nur den Eintrittspreis.