Bibelhaus zeigt „Jaffa – Tor zum Heiligen Land“

Jaffa-AustellungSonderausstellung zu Migration und Toleranz ab 27. September

Die Sonderausstellung „Jaffa – Tor zum Heiligen Land“ ist vom 27. September 2013 bis 18. Mai 2014 im Frankfurter Bibelhaus Erlebnis Museum zu sehen. Mit archäologischen Objekten, biblischen und außerbiblischen Erzählungen und Mythen, Schriftzeugnissen und Fotografien thematisiert die Ausstellung Migration und Toleranz am Beispiel einer historischen Hafenstadt. Vermittelt werden unter anderem aktuelle Forschungsergebnisse aus dem „Jaffa Cultural Heritage Project“. Zum Begleitprogramm gehören Führungen, Vorträge, Werkstätten und eine Filmreihe. Schirmherren der Ausstellung sind der Bürgermeister von Tel Aviv/Yafo, Ron Huldai, und der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Peter Feldmann.

Zu den Highlights der Ausstellung gehört eine Weihinschrift Friedrichs II. aus dem Jahr 1229. Sie erinnert an einen Friedensvertrag, den der Kaiser mit dem Sultan al-Malik al Kamil geschlossen hat. Der Text in Latein und Arabisch war ursprünglich an der Stadtmauer Jaffas angebracht. Erhalten geblieben ist ein Teilstück des grauen Marmors von rund 36 mal 56 Zentimeter. Es wird im Bibelhaus erstmals einer größeren Öffentlichkeit präsentiert. Den Eingang zur Ausstellung bildet eine Nachbildung des sogenannten Ramses-Tores. Fragmente des Torrahmens aus der späten Bronzezeit wurden bei einer Ausgrabung in Jaffa gefunden.

„Wir freuen uns, erneut mit Unterstützung der Israelischen Antikenverwaltung eine hochkarätige Ausstellung mit originalen Funden aus dem Heiligen Land präsentieren zu können“, sagt Museumsdirektor Jürgen Schefzyk. Die Ausstellung zeige mehr als 5000 Jahre Geschichte einer Stadt, die als Ort des Handels, der religiösen und der kulturellen Begegnung beispielhafte Bedeutung habe. Schefzyk: „Viele Themen der Ausstellung bewegen auch Menschen heute, zum Beispiel wie wir religiöse Toleranz in unserer modernen Gesellschaft leben können“.

Kurator der Jaffa-Ausstellung ist Dr. Martin Peilstöcker. Der Archäologe ist einer der beiden Leiter des „Jaffa Cultural Heritage Project“, das seit 2007 als internationales Forschungsprojekt das kulturelle Erbe der Stadt erkundet. Für den Wissenschaftler sind neben Grabungen, Konservierung, Forschung und Publikation Projekte der Öffentlichkeitsarbeit wichtig, um die Bedeutung archäologischer Arbeit zu vermitteln. Peilstöcker: „Das Bibelhaus ist ein hervorragender Ort, um ganz unterschiedlichen Gruppen einen Einblick in archäologische Entdeckungen von der Bronzezeit bis ins vorige Jahrhundert zu ermöglichen.“

„Für den Religionsunterricht lassen sich zum Beispiel die Themen Toleranz und die Entstehung des Christentums außerordentlich gut mit einem Besuch der Ausstellung verbinden“, sagt Veit Dinkelaker, Theologischer Referent für Religionspädagogik im Bibelhaus. Weitere Führungen und Werkstätten wenden sich an Gemeinden und andere Gruppen, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Die Sonderausstellung wird unterstützt durch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), das Bankhaus Metzler, das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, den Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die EKHN-Stiftung und die Lotte-Ehrhardt-Stiftung. Medienpartner ist die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog bei „Nünnerich-Asmus Verlag & Media“.

Das Bibelhaus Erlebnis Museum wurde im Januar 2003 in der ehemaligen Kirche der evangelisch-reformier­ten Gemeinde Frankfurt eröffnet. 2011 wurde die Dauerausstellung im Bibelhaus neugestaltet. Träger des Bibelhaus Erlebnis Museums ist die 1816 gegründete Frankfurter Bibelgesellschaft. Die Bibelgesellschaft ist der älteste kirchliche Verein in der Mainstadt. Vorsitzender ist Dr. Thomas Kreuzer, hauptberuflich Leiter der Fundraising Akademie in Frankfurt.

Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.jaffa-ausstellung.de.