Die Bibel übersetzen – aber wie?

Bibelreport SonderausgabeSonderausgabe der Zeitschrift „Bibelreport“ zu Bibelübersetzung

Die Übersetzungsarbeit im Weltverband der Bibelgesell­schaften ist das Schwerpunktthema einer Sonderausgabe der Zeitschrift „Bibelreport“. Die Artikel beschäftigen sich mit Projektbeispielen aus allen Kontinenten, den wissen­schaftlichen Ausgaben in den Originalsprachen und der BasisBibel als einer neuen Übersetzung der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG).

Die 147 im Weltverband zusammengeschlossenen Bibelgesellschaften arbeiten aktuell in nahezu 500 Übersetzungsprojekten. Davon sind rund 300 Erstübersetzungen der Heiligen Schrift. Bei den anderen Projekten handelt es sich um Neuübersetzungen oder Revisionen älterer Ausgaben. Aktuell gibt es die komplette Bibel in 511 Sprachen, mehr als 70 Prozent davon sind das Ergebnis von Projekten der nationalen Bibelgesell­schaften.

Bei der Deutschen Bibelgesellschaft wird zurzeit für die BasisBibel das Alte Testament übersetzt. „Wir brauchen immer wieder innovative Übersetzungen in einer Sprache, die auch von jungen und kirchenfernen Menschen verstanden wird“, erläutert DBG-Generalsekretär Dr. Christoph Rösel. Die BasisBibel nutzt die neuen Möglichkeiten der digitalen Medien und verbindet die Nähe zum biblischen Urtext mit einem zeitgemäßen Deutsch in klaren, prägnanten Sätzen. Seit 2012 liegt die Ausgabe mit dem Neuen Testament und den Psalmen vor.

Beispiel für ein aktuelles Projekt im Weltverband ist die Übersetzung der Bibel in modernes Georgisch. Der Generalsekretär der Georgischen Bibelgesellschaft Avtandil Guruli betont, dass man nur so der nächsten Generation etwas anbieten könne, was sie von der Botschaft der Bibel überzeugt. Die bisherigen Bibelübersetzungen seien für die meisten jungen Menschen nicht zu verstehen, besonders die traditionelle georgische Bibelübersetzung mit Wurzeln bis ins 5. Jahrhundert. Die neue Übersetzung sucht jetzt einen Sprachstil, der den Schatz von Bildern und Redensarten im heutigen Georgisch aufnimmt, um so möglichst verständlich zu sein.

Grundlage der Übersetzungsarbeit weltweit sind das „Greek New Testament“ und das „Novum Testamentum Graece“ sowie die „Biblia Hebraica Stuttgartensia“. Alle diese wissenschaftlichen Ausgaben erscheinen bei der Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart. „Als Ausgangspunkt jeder Übersetzung sind Bibelausgaben in den biblischen Sprachen Griechisch und Hebräisch unverzichtbar“, erklärt Generalsekretär Rösel. „Denn diese kommen so nah wie nur möglich an die Originalschriften heran.“

Der „Bibelreport“ wird von der Deutschen Bibelgesellschaft herausgegeben und berich­tet über Themen rund um das „Buch der Bücher“. Ein Schwerpunkt der Quartalszeit­schrift ist die weltweite Arbeit der Bibelgesellschaften für die Verbreitung und Überset­zung der Heiligen Schrift.

Den Bibelreport als PDF zum Download gibt es auf www.weltbibelhilfe.de.