Zu Besuch bei den wachsenden Gemeinden in China

Bibelreport 4/2016Generalsekretär Dr. Christoph Rösel berichtet im „Bibelreport“

Vom schnellen Wachstum der christlichen Gemeinden in China berichtet der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft Dr. Christoph Rösel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Bibelreport“. Rösel besuchte im Herbst dieses Jahres unter anderem die Gemeinde in Zhoukou, eine Großstadt in der chinesischen Provinz Henan. In der Gemeinde entsteht zurzeit eine neue Kirche, die 5000 Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern Platz bieten soll.

„Wer in China Christ ist, geht am Sonntag in die Kirche“, erklärt Rösel. Die chinesische Kirche habe deshalb schlichtweg ein Platzproblem. Durch das schnelle Anwachsen der Gemeinden seien viele Kirchengebäude völlig überfüllt. Deshalb müssten vielerorts neue Gotteshäuser gebaut werden. Der Neubau des Kirchengebäudes in Zhoukou ist aber auch für Seminare und Schulungen von ehrenamtlichen Predigerinnen und Predigern nötig sowie für die Bibelschule mit 240 Studierenden, die hier untergebracht ist. Die Baukosten muss die Gemeinde selbst aufbringen. Die Gemeinde unterhält außerdem ein Krankenhaus und eine Buchhandlung, zudem  führt sie eine Modellplantage, auf der sich Bauern für moderne Anbaumethoden schulen lassen.

Bibeln dürfen in China nur von Kirchen weitergegeben werden. Deshalb dürfe die eigene Buchhandlung in Zhoukou nicht fehlen, so Rösel. Um auch die Landbevölkerung zu erreichen, betreibt die Gemeinde außerdem einen Bibel-Kranken-Wagen. Mit dem Fahrzeug werden Bibeln in entfernt liegende Gemeinden transportiert. Zugleich wird damit eine medizinische Grundversorgung in diesen Orten angeboten. Finanziert wurde das Projekt mit Mitteln des Weltverbandes der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS).

Laut chinesischer Kirche gibt es offiziell rund 40 Millionen evangelische Christen im Land. Rechnet man die Christen in den inoffiziellen Hauskirchen mit, liegt die Zahl deutlich höher. Das Wachstum hält seit Jahren an. 1985 schlossen der Weltverband der Bibelgesellschaften und die chinesische Kirche ein Partnerschaftsabkommen. Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft unterstützt die christlichen Gemeinden in China über diese Partnerschaft.

Weitere Themen im aktuellen Bibelreport sind Bibelprojekte in Ghana, Kamerun und Litauen sowie die Gründung einer neuen Bibelgesellschaft in Aserbaidschan. In der Jahresserie zur Lutherbibel 2017 erläutert Professor Dr. Martin Rösel die Bearbeitung der sogenannten Apokryphen oder Spätschriften der Bibel. Der Rostocker Theologe war Koordinator für die Apokryphen in der Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland für die Revision der Lutherbibel.

Der „Bibelreport“ wird von der Deutschen Bibelgesellschaft herausgegeben und berichtet fünfmal im Jahr über Themen rund um das „Buch der Bücher“. Ein Schwerpunkt der Zeitschrift ist die weltweite Arbeit der Bibelgesellschaften für die Verbreitung und Übersetzung der Heiligen Schrift. Den „Bibelreport als PDF zum Download gibt es auf www.die-bibel.de/weltbibelhilfe.