„Die Luther-Story“ ab 24. September in der Bibelgalerie Meersburg

Foto: Bibelgalerie MeersburgSonderausstellung mit 200 Erzählfiguren anlässlich „500 Jahre Bibelübersetzung“

Die Bibelgalerie Meersburg präsentiert vom 24. September bis 5. November „Die Luther-Story“. In der Sonderausstellung ist das Leben und Wirken des Reformators in 24 Szenen mit rund 200 Erzählfiguren dargestellt. Bei der Vernissage am Samstag, 24. September, 11 Uhr im Klosterkeller des ehemaligen Dominikanerinnenklosters gibt die Künstlerin Renate Milerski einen Einblick in ihre Luther-Werkstatt. Zum Begleitprogramm gehört ein Vortrag von Dr. Eberhard Zwink, dem ehemaligen Bibliotheksdirektor und Leiter der Historischen Sammlungen der Württembergischen Landesbibliothek.

Anlass der Ausstellung im Klosterkeller ist das Jubiläum „500 Jahre Bibelübersetzung“. Im September 1522 erschien „Das Newe Testament Deutzsch“, das erste gedruckte Neue Testament in der Übersetzung Martin Luthers, meist „Septembertestament“ genannt. Das Buch war der erste Bestseller der Weltgeschichte. Die Szenen in der Ausstellung zeigen in mittelalterlicher Kulisse Luthers Leben und Wirken von seiner Geburt im Jahr 1483 in Eisleben bis zum Tod 1546. Im Mittelpunkt steht die Szene „Auf der Wartburg – Übersetzung des Neuen Testaments“.

„Wie nur wenige Menschen hat Martin Luther die letzten 500 Jahre geprägt“, sagt die Leiterin der Bibelgalerie, Thea Groß. „Seine Ideen haben das Leben der Menschen verändert, Kirche und Gesellschaft geprägt – bis heute.“ Für die Ausstellung sei die Ausgangsfrage gewesen: „Kennst du Martin Luther?“. Drei Jahre lang habe Renate Milerski zum Reformationsjubiläum an der Luther-Story gearbeitet, Szenen entworfen, eigens Erzählfiguren hergestellt und mittelalterlich eingekleidet, Kulissen und zahlreiche Requisiten gefertigt.

„Das Ergebnis ist eine Ausstellung, die eindringlich und elementar von Martin Luther und der Reformation erzählt“, so Groß. 2022 soll sie das Gedenken an 500 Jahre Bibelübersetzung in den Blick rücken. Martin Luther hatte während seines Aufenthalts auf der Wartburg in nur elf Wochen das Neue Testament vom Griechischen ins Deutsche übersetzt.

Wie es zu diesem Bestseller kam, verrät der Theologe Zwink in einem Vortrag am Donnerstag, 13. Oktober, 19.30 Uhr in der Bibelgalerie. Er war in der Württembergischen Landesbibliothek für die drittgrößte Bibelsammlung der Welt verantwortlich. Die Veranstaltung findet in Kooperation der Bibelgalerie mit der Evangelischen Erwachsenenbildung Bodensee statt.

Die Erzählfiguren in der Ausstellung sind 30 Zentimeter groß, einige sogar 50 Zentimeter. Sie wurden ursprünglich nach Doris Egli benannt, die sie in den 1960er Jahren in der Schweiz entwickelt hat. „LEA-Erzählfiguren Deutschland“ fördert aktuell als gemeinnütziger Verein die Figurenarbeit in der Bundesrepublik.

„Sie sind ein ideales Medium, um Geschichten und Geschichte mit einer faszinierenden Methodik zu inszenieren“, sagt Thea Groß. Mit Renate Milerski entstanden in den vergangenen Jahren für die Bibelgalerie bereits Sonderausstellungen zu Mose, David, der Josefsgeschichte aus dem Alten Testament und Jesus.

Ergänzend zur Luther-Story zeigt die Bibelgalerie in ihrer Schatzkammer unter anderem ein Faksimile des Septembertestaments, eine Lutherbibel von 1540, einen handkolorierten „Deutsch-Catechismus“ von 1531 und Luthers Flugschriften. Zur Ausstellung „Die Luther Story“ gibt es eine Begleitbroschüre mit Farbfotos und informativen Texten.

Die Bibelgalerie Meersburg eröffnete im Juni 1988 als erstes Erlebnismuseum zur „Welt der Bibel“ in Deutschland. Mehr als 70 Sonderausstellungen wurden seither präsentiert. Im Juni 2008 wurde eine erweiterte und komplett neu gestaltete Dauerausstellung eröffnet. Die Bibelgalerie wird von einer gemeinnützigen GmbH getragen. 2014 wurde der Förderverein gegründet. Mehr als 500.000 Besucherinnen und Besucher haben die Ausstellungen in der Bibelgalerie bisher gesehen.