Mit der Bibel „#heilig“ auf der Spur

Silberschmiedearbeit Taufkannen, Silberschmiede 6. Semester, Staatliche Zeichenakademie Hanau BFS (Foto: Bibelhaus)Die ökumenische Stiftung Bibel und Kultur hat am heutigen Freitag in der Frankfurter Paulskirche die Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs „Bibel heute“ ausgezeichnet. Mehr als 600 Schülerinnen und Schüler aus ganz Hessen feierten den Abschluss mit prominenten Gästen aus Kirche und Politik. Der Landeswettbewerb stand unter dem Motto „#heilig“. Veranstalter war die Stiftung in Kooperation mit den hessischen Landeskirchen und Diözesen, dem Kultusministerium, dem Katholischen Bibelwerk und den evangelischen Bibelgesellschaften.

Die prominenten Gäste übergaben die Preise an die Gewinnerinnen und Gewinner. Sie erklärten in der Veranstaltung, was ihnen heilig ist. So sagt die Vorsitzende der Stiftung Bibel und Kultur Annette Schavan: „Heiliges hat Menschen zu allen Zeiten fasziniert. Heilige Menschen waren oft auf neuen Wegen unterwegs. Was uns heilig ist, das fordert uns auch.“

Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, sagt: ‚Alle Menschen sind Gott heilig. Deshalb ist mir der Respekt vor der Würde jedes einzelnen Menschen heilig. Dazu gehört für mich, konsequent für die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und der Meinung einzutreten und Menschen vor Hass und Gewalt zu schützen. „Mir ist Sprache heilig als Weise, unsere Wahrheit zum Ausdruck zu bringen. Sie ist ein Medium der Menschenwürde“, sagt Dr. Johannes zu Eltz, katholischer Stadtdekan von Frankfurt.

Stadtrat Dr. Bernd Heidenreich vom Magistrat der Stadt Frankfurt sagt: “Für mich als Christen ist allein Gott wahrhaft ,heilig‘. Gottes Heiligkeit strahlt auf alles, was von ihm berührt ist, was Anteil an ihm hat. Das können Menschen, Worte, Räume oder Dinge sein.“

Der Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz erklärt zum Wettbewerb: „Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben sich in den zurückliegenden Wochen konstruktiv und produktiv mit dem Begriff des „Heiligen“ und seiner Verankerung in der Bibel auseinandergesetzt. Mit kreativen und vielfältigen Produkten haben sie ihre persönlichen Antworten auf diese Fragen gefunden. Die Ergebnisse sprechen für sich und bilden die Vielfalt ab, die mit dem Begriff „heilig“ verbunden ist und heben uns ins Bewusstsein, welche Bedeutung er für jeden einzelnen von uns im Alltag besitzt. Ich wünsche ihnen für die Zukunft, sich das Heilige zu bewahren und immer mal wieder im Alltag innezuhalten und der Frage nachzugehen, was ihnen wichtig ist, was ihnen „heilig“ ist.“

In vier Altersgruppen vergab die Jury jeweils dritte, zweite und erste Preise. In der Altersgruppe bis zu zehn Jahren erhielt die Katholische Religionsgruppe des 4. Jahrgangs an der Johannes-Maaß-Schule Wiesbaden den ersten Preis für eine Power-Point-Präsentation zum Thema #heilig“. In der Altersklasse von 11 bis 14 Jahren zeichnete die Jury eine Gruppe des Biblischen Unterrichts in der Freien Evangelischen Gemeinde Friedberg für den Videofilm „Die Talkshow“ mit dem ersten Preis aus. Eine Schülergruppe aus der Klasse 10d der Marienschule Fulda bekam in der Gruppe von 15 bis 18 Jahren den ersten Preis für den Film „Eva“. In der Altersgruppe der über 18-Jährigen gewann der Leistungskurs Religion Q4 der Stiftsschule St. Johann Amöneburg den ersten Preis mit dem Podcast „Der Pflaumenkern: Schöpfung praktisch“.

Mehr als 2000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beteiligten sich mit 210 Beiträgen am Wettbewerb. Eine Jury hat die inhaltliche Umsetzung des biblischen Bezuges bewertet. Wichtig waren dabei Kriterien wie fantasievoll, kreativ, innovativ, ein ungewöhnlicher Zugang, aber auch die handwerkliche Umsetzung. Als Preise vergab die Stiftung Zuschüsse für Klassenkassen und Studienfahrten von 100 bis 500 vergeben.

Das Frankfurter Bibelhaus Erlebnis Museum präsentiert vom 14. August bis 22. Dezember Gewinnerbeiträge und einige weitere ausgewählte Einsendungen. Gezeigt werden kreative und überraschende Zugänge zum Heiligen in der Bibel. Die Ausstellung mit dem Titel „#heilig … wie wir Gott und die Welt sehen“ schlägt den Bogen von der biblischen Welt in die digitale Gegenwart aus der Sicht von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Schirmherr ist Kultusminister Lorz.

Die ökumenische Stiftung Bibel und Kultur hat sich zum Ziel gesetzt, die kulturelle Bedeutung der Bibel zu reflektieren und den Dialog darüber zu fördern. Sie wurde 1987 ins Leben gerufen und arbeitet schwerpunktmäßig in zwei Bereichen: Die Auszeichnung von Persönlichkeiten, die in ihrem Schaffen sich dem produktiven Verhältnis von zeitgenössischer Kultur und der Bibel widmen. Daneben schreibt sie regelmäßig den Schüler- und Jugendwettbewerb „Bibel heute“ jeweils in einem anderen Bundesland aus in Kooperation mit Kultusministerien und den Kirchen. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene setzen sich in kreativen Arbeiten und Aktio­nen mit biblischen Inhalten auseinander.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bibel-und-kultur.de