Der Kosmopolit Shmuel Kedi im Frankfurter Bibelhaus über das Leben in Jaffa

Vortrag im Begleitprogramm zur Jaffa-Ausstellung am 9. April

Über „Jaffa: gestern – heute – morgen“ spricht Shmuel Kedi am Mitt­woch, 9. April, 19 Uhr im Frankfurter Bibelhaus in der Reihe der Expertenführungen. Der Künstler und Kosmopolit ist als Sohn eines arabischen Vaters und einer jüdischen Mutter in Jaffa aufgewachsen. Der Vortrag gehört zum Begleitprogramm der Sonderausstellung „Jaffa – Tor zum Heiligen Land“. Einlass ist ab 18 Uhr. Die Vorträge im Begleitprogramm sind mit einem Besuch der Ausstellung verbunden.

Shmuel Kedi ist als zweiter von drei Söhnen eines konvertierten Arabers und einer jüdischen Rabbinertochter aus Libyen geboren. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in einem Über­siedlerlager in Jaffa. Später lebte die Familie in einer Einzimmer-Dachwohnung im arabischen Teil der Stadt. Die Ehe seiner Eltern zerbrach und Kedi wurde mit neun Jahren in einem Heim für schwer erziehbare Kinder untergebracht. Dort habe er trotz der vom Faustecht diktierten Atmosphäre den Weg zur Kunst gefunden, um das Erlebte zu verarbeiten, berichtet der 60-Jährige heute.

Die Pubertätsjahre verbrachte Kedi im Kibbuz, seinen Wehrdienst 1971 bis 1974 leistete er während des Jom-Kippur-Krieges. 1980 folgte er seiner damaligen Liebe nach Deutschland. Inzwischen arbeitet er als der Musiker, Autor, Maler und Gesangspoet.

Um die Geschichte der biblischen Stadt Jaffa geht es am Mittwoch, 21. Mai, 19 Uhr in der Expertenführung mit Professor Dr. Wolfgang Zwickel. In der Führung wird die historische Überlieferung des 2. und 1. vorchristlichen Jahrtausends mit ausgestellten Fundobjekten aufgezeigt. Zwickel ist Dozent für Altes Testament und Biblische Archäologie am Fachbereich Evangelische Theologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und an den Grabungen und Veröffentlichungen des „Jaffa Cultural Heritage Projects“ beteiligt.

Die Sonderausstellung „Jaffa – Tor zum Heiligen Land“ ist nach einer Verlängerung bis zum 29. Juni 2014 im Bibelhaus zu sehen. Mit Originalfunden, biblischen und außerbiblischen Erzählungen und Mythen, Schriftzeugnissen und Fotografien thematisiert die Ausstellung Migration und Toleranz am Beispiel der historischen Hafenstadt. Vermittelt werden unter anderem Forschungsergebnisse aus dem „Jaffa Cultural Heritage Project“.

Mehr Informationen zur Sonderausstellung und zum Begleitprogramm gibt es unter www.jaffa-ausstellung.de.