Lutherbibel als Kraftquelle für die nächste Generation

Foto: DBGDeutsche Bibelgesellschaft zum Reformationstag

Stuttgart, 30. Oktober 2015. Auf die Chancen durch die neue Lutherbibel weist die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) aus Anlass des Reformationstages am 31. Oktober hin. „In der revidierten Fassung 2017 wird die klassische deutsche Bibelübersetzung auch für die nächste Generation eine wichtige Kraftquelle sein“, sagt DBG-Generalsekretär Dr. Christoph Rösel. Keine deutsche Bibelübersetzung habe die Sprache so geprägt wie die Lutherbibel und eigne sich so gut zum Memorieren.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bed­ford-Strohm, hat den revidierten Text am 16. September bei einer Veranstaltung auf der Wartburg der DBG zur Vorbereitung der Publikation übergeben. Die neue Bibel nach Martin Luther mit revidiertem Text erscheint in der EKD-Reformationsdekade zum Lutherjahr 2017.

Am 30. Oktober 2016 führen Margot Käßmann als Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017 gemeinsam mit Christoph Kähler und der Gemeinde in der Georgenkirche in Eisenach mit einem ZDF-Fernsehgottesdienst die neue Lutherbibel ein. Am selben Tag wird sie feierlich an die kirchlichen Einrichtungen und die Kirchengemeinden im Land übergeben.

Im März 2006 hatte die Bibelgesellschaft eine Anfrage an den Rat der EKD als Herausgeber der Lutherbibel gerichtet und eine Überprüfung des Textes in seiner Fassung von 1984 angeregt. Nach verschiedenen Prüfungen erarbeitete eine von der EKD eingesetzter Lenkungsausschuss unter Vorsitz von Professor Dr. Christoph Kähler dann in fünf Jahren den revidierten Text.

„Der Text nimmt die aktuellen bibelwissenschaftlichen Erkenntnisse auf ohne die Sprache Luthers zu verfremden“, sagt Dr. Rösel. Zudem nehme die Revision ausdrücklich Rücksicht auf die Bedeutung des Textes für den Gebrauch im evangelischen Gottesdienst und seinen traditionellen Wert für Christinnen und Christen.

„Die Überarbeitung geschah gründlich und behutsam zugleich“, so der DBG-Generalsekretär. Statistisch gesehen haben rund 12.000 von etwa 31.000 Versen des Alten und Neuen Testaments eine Änderung erfahren. Die Änderungen reichen von geringfügigen Anpassungen in der Zeichensetzung über den Austausch einzelner Wörter bis hin zur vollständigen Neuübersetzung einzelner Verse.

In den nächsten Monaten erfolgt nun die technische und typografische Bearbeitung der neuen Lutherbibel. Verfügbar ist das Werk dann zur Frankfurter Buchmesse 2016. Neben den klassischen Druckausgaben wird die Lutherbibel auch in digitalen Formaten, zum Beispiel als E-Book, App und Computersoftware, erscheinen. „Nur so können wir sicher sein, dass die Lutherbibel alle Lesegruppen erreicht“, erklärt Dr. Rösel.

Weitere Informationen zur Lutherbibel 2017 gibt es auf www.lutherbibel2017.de.