Ausstellung „Weihnachten“ zeigt ab 14. November Frankfurter Bilderbibel von 1746
Die Welt der biblischen Bilder und Symbole lässt sich vom 14. November 2018 bis 31. März 2019 im Frankfurter Bibelhaus in der Ausstellung „Weihnachten“ entdecken. Präsentiert wird auch eine Neuerwerbung des Bibelhauses. Dabei handelt es sich um eine Bilderbibel, die der Ratsherr und Bürgermeister Johann Matthias Bansa im Jahr 1746 für seine Kinder und Enkel verfasst hat. Eröffnet wird die Sonderausstellung am Dienstag, 13. November, 17 Uhr durch die Frankfurter Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig.
Die sogenannte Bansa-Bibel ist in der Ausstellung das erste Mal in Frankfurt öffentlich zu sehen. Sie besteht aus Kupferstichen zu Geschichten des Alten und Neuen Testaments aus der Baseler Kupferstecher-Werkstatt Merian und Zweizeilern zu jedem Bild von Johann Matthias Bansa. Nach Recherchen des Bibelhaus Erlebnis Museums gibt es wohl nur noch zwei Exemplare als Bibliotheksbestand des in kleiner Auflage erschienenen Buches. Das Museum hat die Bilderbibel mit Unterstützung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie des Bankhauses Metzler erworben.
Kulturdezernentin Hartwig freut sich darüber, dass die Bansa-Bibel nach Frankfurt zurückkehrt. „Damit ist es gelungen, den Blick auf einen ganz besonderen Bürger des 18. Jahrhunderts zu richten. Sein Engagement für das Gemeinwesen beeindruckt auch heute noch“, erklärt die Dezernentin und betont, „seine Bilder-Bibel ist ein kleiner Schatz, der jetzt wieder in der Öffentlichkeit leuchten kann“.
Die Ausstellung zeigt mit Münzen und Figurinen, Inschriften, Ikonen und Zitaten biblische und außerbiblische Wurzeln von Weihnachten sowie die Herkunft bekannter Weihnachtsmotive und deren Wirkungsgeschichte von der Antike bis heute. Ein weiteres Thema ist, wie das Weihnachtsfest politisch missbraucht wurde. Außerdem geht es um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Geburt eines heiligen Kindes in den Weltreligionen.
Zu den Exponaten gehört zum Beispiel die Kalenderinschrift aus Priene aus dem Jahre 9 vor Christus, die die Geburt des Kaisers Augustus einen „Geburtstag Gottes“ nennt. Weihnachtspostkarten aus den Weltkriegen, Christbaumschmuck und literarische Zeugnisse zeigen wie unterschiedlich das Fest zu verschiedenen Zeiten gedeutet wurde. „Es gibt viele Klischees rund um das schönste Fest des Jahres“, sagt Bibelhaus-Direktor Dr. h. c. Jürgen Schefzyk. „Unsere Ausstellung zeigt, was biblischen Ursprungs ist oder auch aus anderen Quellen stammt.“
Zum Begleitprogramm gehört die Führung für Gruppen „Ein Sarkophag in Betlehem? Ein Rätsel in 30 Minuten“. Während eines einstündigen Gruppenbesuches in der Ausstellung „Weihnachten“ machen sich die Teilnehmenden auf die Suche nach des Rätsels Lösung.