Blinde Menschen in Uganda stärken

BibelreportBibelreport“ mit Projekten der weltweiten bibelgesellschaftlichen Arbeit

Das Engagement der Bibelgesellschaft in Uganda für das Miteinander von sehenden und blinden Menschen im Land ist das Titelthema der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Bibelreport“. Besonders in ländlichen Gebieten des ostafrikanischen Landes werde Blindheit traditionell als Fluch verstanden, heißt es im Artikel. Außerdem beschäftigt sich Professor Franz-Josef Holznagel in der Jahresserie zur Lutherbibel 2017 mit dem Thema „Luther und die deutsche Sprache“.

Blinde Menschen würden oft aus Scham versteckt oder von den Eltern überbehütet, berichtet der „Bibelreport“. Sie hätten kaum Zugang zu Bildung und damit wenig Aussicht, später selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können. Die Bibelgesellschaft hilft den Betroffenen, indem sie Bibeln in der Blindenschrift Braille und Hörbibeln zur Verfügung stellt und Bibelfreizeiten für sie anbietet. Außerdem sucht sie den Kontakt mit den Kirchen. Denn blinde Menschen seien, aus den Kirchengemeinden oft ausgeschlossen, weil man nicht wisse, wie man ihnen begegnen solle.

Als Beispiel für einen anderen Weg in Uganda nennt die Zeitschrift den Peter Nyombi. Selbst blind, machte er Mut bei einer Weihnachtsfeier der Bibelgesellschaft für blinde und sehende Menschen, das Leben aktiv zu gestalten. Als fünftes von sechs Kindern ist er der Einzige in seiner Familie mit einem Universitätsabschluss und arbeitet heute als Berater in einer Bank. „Das Augenlicht zu verlieren bedeutet nicht, sein Leben zu verlieren“, sagt Nyombi. Er ist überzeugt, dass blinde Menschen Gott ganz besonders am Herzen liegen, denn die Bibel spreche an vielen Stellen ganz explizit und liebevoll von ihnen.

„Luther folgte mit seinen Schriften der allgemeinen Tendenz im 16. Jahrhundert, die deutsche Sprache zu vereinheitlichen“, schreibt der Rostocker Dozent für deutsche Sprach- und Literaturgeschichte des Spätmittelalters Franz-Josef Holznagel im aktuellen Beitrag zur Jahressserie. Luthers Bedeutung liege darin, dass er das Deutsche zur selbstverständlichen Sprache der Kirche und des theologischen Diskurses erhob. Sein höchst origineller literarischer Stil habe dabei zur großen Ausstrahlung seiner Schriften und Gedanken beigetragen.

Der Bibelübersetzer bereicherte den deutschen Wortschatz und prägte viele Redewendungen. Neben der Durchsetzung von ostmitteldeutschen Ausdrücken wie „Lippen“ oder „Ufer“ seien vor allem seine Neubildungen wie „Blutgeld“, „Feuereifer“, „friedfertig“, „Lästermaul“ oder „Morgenland“ wichtig. Unter diesen stechen laut Holznagel diejenigen hervor, die das Neue an Luthers Theologie herausstreichen, wie „evangelisch“, „Buße“, „Rechtfertigung“.

Der „Bibelreport“ wird von der Deutschen Bibelgesellschaft herausgegeben und berich­tet fünfmal im Jahr über Themen rund um das „Buch der Bücher“. Ein Schwerpunkt der Zeitschrift ist die weltweite Arbeit der Bibelgesellschaften für die Verbreitung und Übersetzung der Heiligen Schrift.

Den „Bibelreport“ als PDF zum Download gibt es auf www.weltbibelhilfe.de.