Briefmarke und Gedenktafel zum 200. Jubiläum

Veranstaltungen am Gründungstag der Württembergischen Bibelanstalt

Sonderbriefmarke "200 Jahre Deutsche Bibelgesellschaft" / Entwurf: Annegret EhmkeDie Präsentation einer Sonderbriefmarke im Stuttgarter Rathaus und die Enthüllung einer Gedenktafel am Markplatz 5 am Dienstag, 11. Sep­tember, sind die nächsten Höhepunkte im Jubiläumsprogramm der Deutschen und der Württembergischen Bibelgesellschaft. Anlass ist die Gründung der Württembergi­schen Bibelanstalt am 11. September 1812.

Ministerialdirektor Dr. Bruno Kahl vom Bundesfinanzministerium stellt bei der Veran­staltung (ab 10.30 Uhr) im Stuttgarter Rathaus das Sonderpostwertzeichen vor. Gruß­worte sprechen der württembergische Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July, Prälat Dr. Bernhard Felmberg, Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, und der Stuttgarter Bürgermeister Werner Wölfle. Zum weiteren Pro­gramm gehören Lesungen aus den Psalmen in der Übersetzung der BasisBibel und Musik des Ensembles „Brass & Songs“.

Die Sonderbriefmarke zeigt einen Ausschnitt aus dem Lukasevangelium in der Fas­sung eines der ersten Neuen Testamente, die die Württembergische Bibelanstalt in der Lutherübersetzung herausgab. „Das Kapitel 2 des Evangeliums, die Geburtsge­schichte Jesu, wurde gewählt, weil es sich um einen besonders bekannten Text handelt“, sagt Pfarrer Klaus Sturm, Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft.

Die Briefmarke erregte bereits Aufmerksamkeit, da es im ausgewählten Abschnitt in Lukas 2,21 heißt: „Und da acht Tage um waren, daß das Kind beschnitten wurde; da ward sein Name genannt Jesus…“ „ Die Briefmarke wurde allerdings bereits 2011 ge­staltet, vor der aktuellen Debatte um Beschneidungen. Die Auswahl der Verse folgte dabei grafischen Gesichtspunkten. Der Wert der Marke beträgt 85 Cent, passend für eine Büchersendung bis 500 Gramm.

Im Anschluss an die Präsentation im Rathaus (ca. 12. 30 Uhr) wird am Marktplatz 5 in Stuttgart eine Gedenktafel von Bischof July, Bürgermeister Wölfle und Christiane Haufler enthüllt. Vor 200 Jahren stand am gleichen Ort das Haus des Kaufmanns Tobias Heinrich Lotter. Dort gründeten Pfarrer, Kaufleute und Beamte am 11. Septem­ber 1812 die Württembergische Bibelanstalt. Heute ist am Marktplatz 5 das Geschäft „Haufler am Markt“ ansässig.

Die Initiative zur Gründung der Bibelanstalt ging von der „Britischen und Ausländi­schen Bibelgesellschaft“ aus. Zweck war „die Verbreitung der Bibel unter den ärmeren Volksklassen im evangelischen Württemberg“. Da der württembergische König Friedrich der neuen Organisation Portofreiheit gewährte, führte sie lange den Namen „Pri­vilegierte Württembergische Bibelanstalt“. 1981 trat die Deutsche Bibelgesellschaft an die Stelle der Bibelanstalt. Außerdem entstand die Württembergische Bibelgesell­schaft für die bibelmissionarische Arbeit in der Region.

Das Jubiläumsprogramm wird mit der Ausstellung „200 Jahre Bibeln aus Stuttgart. Württembergische Bibelanstalt und Deutsche Bibelgesellschaft“ fortgesetzt. Partner ist die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart. Die Ausstellung wird am Dienstag, 25. September, 20 Uhr eröffnet. Bis zum 29. Dezember ist sie dann in der Landes­bibliothek, Konrad-Adenauer-Straße 8, zu sehen. Ein Festgottesdienst zum Jubiläum wird am Sonntag, 28. Oktober, in der Stuttgarter Stiftskirche gefeiert. Der Gottesdienst wird von 10.05 Uhr bis 11 Uhr vom Deutschlandfunk übertragen.

Meldung in „Haaretz“ zur Briefmarke „200 Jahre Deutsche Bibelgesellschaft“

Pressemappe der Deutschen Bibelgesellschaft zum 200. Jubiläum:
http://www.dbg.de/navi/presse/pressemappe-zum-jubilaeum.html