Ehemaliger Vorsitzender wird am 20. Juni 70 Jahre alt
Dr. Johannes Friedrich, ehemaliger Vorsitzender der Vollversammlung und des Aufsichtsrates der Deutschen Bibelgesellschaft, wird am Mittwoch, 20. Juni, 70 Jahre alt. „Wir danken Dr. Johannes Friedrich besonders für das große Engagement, mit dem er die Revision von Luthers Bibelübersetzung begleitet hat“, sagte seine Nachfolgerin und westfälische Präses, Annette Kurschus. Der ehemalige bayrische Landesbischof leitete von 2009 bis 2017 die bibelgesellschaftlichen Gremien.
In die Amtszeit von Friedrich fiel die Bearbeitung und Herausgabe der Lutherbibel 2017. Als Mitglied des Lenkungsausschusses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur Koordination der Revision, im Rat der EKD und in der Deutschen Bibelgesellschaft habe er wichtige Beiträge für den Erfolg der neu bearbeiteten Lutherübersetzung geleistet, so Kurschus. In einer Vielzahl von Veranstaltungen habe Friedrich seitdem die revidierte Bibel und ihre Kriterien vorgestellt. Immer wieder weise er auf die prägende Kraft von Luthers Übersetzung für die evangelischen Kirchen in Deutschland und die deutsche Sprache hin.
Ein weiterer Schwerpunkt in der Amtszeit von Friedrich war das Jubiläum „200 Jahre Deutsche Bibelgesellschaft“. In Ausstellungen, Gedenkveranstaltungen, Gottesdiensten und Publikationen wurde dabei vielfältig an die Gründung der Württembergischen Bibelanstalt, einer Vorgängerin der Deutschen Bibelgesellschaft, im Jahr 1812 erinnert. Darüber hinaus wurden die Herausforderungen bibelgesellschaftlicher Arbeit heute in Deutschland und international dargestellt.
Aktuell engagiert sich Friedrich für die Bibel und die Bibelgesellschaften unter anderem als Verwaltungsratsvorsitzender des Bayerischen Zentralbibelvereins. Größtes Projekt der regionalen Bibelgesellschaft ist ein neues „Bibel Museum Bayern“, das in unmittelbarer Nähe der Nürnberger Lorenzkirche entsteht. Das Museum ist eine Weiterentwicklung des „Bibel-Erlebnis-Hauses“ und soll 2020 eröffnet werden.
Johannes Friedrich studierte Evangelische Theologie an den Universitäten in Erlangen und Tübingen. Nach der Assistenzzeit und der Promotion im Fach Neues Testament war er zunächst in Nürnberg im Vikariat, im Gemeindedienst und als Studentenpfarrer tätig. Friedrich leitete von 1985 bis 1991 als Propst die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache zu Jerusalem. 1991 kehrte Friedrich nach Nürnberg zurück und übernahm das Amt des Stadtdekans.
Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern wählte den Theologen 1999 zum Landesbischof. Dem Rat der EKD gehörte er von 2002 bis 2013 an. 2005 wurde Friedrich Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands und Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes. Nach dem Ausscheiden aus dem Bischofsamt war er von 2012 bis 2013 bis zum Eintritt in den Ruhestand Pfarrer im fränkischen Bertholdsdorf.