Deutsche Bibelgesellschaft zum Welttag des Buches am 23. April
„Die Geschichte des Buches allgemein und der Bibel gehören untrennbar zusammen“, erklärte der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Dr. Christoph Rösel, aus Anlass des Welttages des Buches am 23. April. In vielen Sprachen sei die Bibel der erste Bestseller in der Volkssprache gewesen. Umso erfreulicher sei es, dass aktuelle Bibelausgaben in Deutschland ein so großes Interesse finden. Zum Welttag gibt es von der Bibelgesellschaft eine kleine Auswahl-Bibel.
„Die Deutsche Bibelgesellschaft tut alles, um die Bibel als Buch der Bücher zu den einzelnen Leserinnen und Lesern, in die Gemeinden, den Buchhandel und die Öffentlichkeit zu bringen“, sagte Rösel. Dabei sei es wichtig, dass alle die für sie passenden Übersetzungen und Ausgaben finden könnten. „Mit der Lutherbibel 2017, der Gute Nachricht Bibel, der BasisBibel und der Neuen Genfer Übersetzung haben wir vier Übersetzungen im Programm, die jede für sich durch wissenschaftliche Zuverlässigkeit und sprachliche Genauigkeit überzeugen“, so der Theologe.
Erst Johannes Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern und seine Druckerpresse machten die massenhafte Verbreitung der Bibel auf Deutsch möglich. Im Jahr 1522 erschien das sogenannte Septembertestament Martin Luthers, 1534 die erste komplette Bibel und 1545 die letzte vom Reformator persönlich bearbeitete Bibelausgabe. Heute erscheint die Lutherbibel im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beim größten deutschen Bibelverlag, der Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart. Seit Oktober 2016 gibt es die revidierte Lutherbibel 2017. Sie löste die Fassung von 1984 ab.
Aus Anlass des Welttages des Buches wird in einigen Buchläden „eine kleine Bibel“ verschenkt. Die Publikation „Ich schenk dir eine kleine Bibel“ enthält acht Geschichten und Gebete in der Übersetzung der Lutherbibel 2017. Von der Schöpfung bis zur Auferstehung reicht die Auswahl. Zur Sammlung gehören bekannte Texte wie der 23. Psalm „Der gute Hirte“, das Vaterunser und der barmherzige Samariter. Illustriert hat die biblischen Texte der aus Esslingen am Neckar stammende Zeichner und Grafiker Mathias Weber.
Die Unesco, die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, hat 1995 den 23. April zum weltweiten Feiertag für das Lesen, für Bücher und die Rechte der Autoren erklärt. Sie hat sich dabei laut Börsenverein des Deutschen Buchhandels von dem katalanischen Brauch inspirieren lassen, zum Namenstag des Volksheiligen Sankt Georg, Rosen und Bücher zu verschenken. Über diesen Brauch hinaus habe der 23. April auch aus einem weiteren Grund besondere Bedeutung: Er sei der vermutete Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes. Im Jahr 1996 wurde der Welttag des Buches erstmals in Deutschland gefeiert.