Deutsche Bibelgesellschaft beriet über digitale Herausforderungen
Eine langfristig positive Wirkung für den Bibelabsatz und die Bibelmission durch steigende Besucherzahlen bei den eigenen Online-Angeboten erwartet der Geschäftsführer der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG), Reinhard Adler. Die DBG-Vollversammlung tagte vom 3. bis 5. Juni in Kassel zum Thema: „Die digitale Zukunft – Herausforderungen für die Arbeit von Bibelgesellschaften“.
Adler berichtete der Vollversammlung, dass 2012 rund 2,6 Millionen Internetnutzer die Websites der Deutschen Bibelgesellschaft besucht haben. Dazu gehören Angebote wie die-bibel.de, bibelwissenschaft.de und basisbibel.de. Durch den Wandel der medialen Welt von Printmedien hin zur digitalen Verbreitung stehe die Deutsche Bibelgesellschaft aber wie das gesamte Verlagswesen in einem Spannungsverhältnis zwischen Chancen und Risiken, die es fast täglich zu nutzen und zu vermeiden gelte, sagte Adler.
In seinem Bericht erinnerte der DBG-Geschäftsführer an das Jubiläum 2012 aus Anlass der Gründung der Württembergischen Bibelanstalt vor 200 Jahren. „Die Bibelanstalt aus Stuttgart war in ihrer Zeit der erfolgreichste Bibelverlag Deutschlands“, so Adler. In verlegerischer Hinsicht sei die Deutsche Bibelgesellschaft die Nachfolgerin. Als Partner der Kirchen und Werke im Inland und international mit ihrer Aktion Weltbibelhilfe erfülle die DBG weiter erfolgreich ihr Gründungsmandat.
In einem Perspektiven-Team erarbeitet die DBG zurzeit Antworten zur Mission und zur Vision der Bibelgesellschaft. Nach Ansicht von Dr. Johannes Friedrich, Vorsitzender der DBG-Vollversammlung und des -Verwaltungsrates, soll sich die Bibelgesellschaft künftig noch stärker zu einem Kompetenzzentrum für biblische und glaubensorientierte Fragen entwickeln. Dem ehemaligen bayerischen Landesbischof ist es unter anderem wichtig, dass sie die Herausforderungen der Bibel als Kulturgut in der modernen Gesellschaft annimmt.
Zu den aktuellen digitalen Herausforderungen referierte Claudia de Jong in der Vollversammlung. Sie erklärte, dass es digitale Komponenten inzwischen in allen gesellschaftlichen Bereichen gebe. Nahezu 100 Prozent der unter 50-Jährigen nutzten heute einen Internetzugang. 15 Millionen Webseiten gebe es allein Deutschland, weltweit seien es rund 500 Millionen. Informationen seien unter anderem mit Smartphones überall verfügbar, erläuterte die Gründerin der Strategieberatung „dj-ub“ aus Landshut. Beziehung, Glaubwürdigkeit und Vertrauen nannte sie als Stichworte für eine erfolgreiche Arbeit für die Bibel in der digitalen Welt. Nach Ansicht der Kommunikationsexpertin gilt auch für die Bibelgesellschaft: „Veränderung ist Beständigkeit“.