Armenien – zu Besuch mit Gottes Wort

Foto: Deutsche BibelgesellschaftWeltbibelhilfe unterstützt das Projekt „Moving Gospel“ in ländlichen Regionen

Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft ruft zum Osterfest zu Spenden für das Projekt „Moving Gospel“ (Bewegendes Evangelium) in Armenien auf. Die Armenische Bibelgesellschaft besucht jedes Jahr zehn Dörfer und gibt drei Monate lang bei wöchentlichen Bibelabenden die biblische Botschaft weiter. Darüber hinaus verbreitet sie Kinderbibeln in Familien und Bibeln für Schulen.

Armenien ist das älteste christliche Land der Welt. Doch 70 Jahre staatlich verordneter Atheismus während der Sowjetzeit haben ihre Spuren hinterlassen. „In den Dörfern an der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan wissen die Menschen kaum etwas über die biblischen Geschichten“, berichtet Arshavir Kapoudjian von der Armenischen Bibelgesellschaft. Leider gebe es dort viel zu wenige Pastoren. „Deshalb unterstützen wir die Kirche mit unserem Projekt. Wir besuchen die Dörfer und laden die Menschen über drei Monate hinweg dazu ein, die Bibel und Gottes Liebe zu ihnen kennenzulernen“, so der Projektleiter. Kindern, aber auch den Erwachsenen, bedeute das sehr viel.

Viele Menschen in der kaukasischen Republik besinnen sich laut Kapoudjian auf ihre christlichen Wurzeln. Durch die Besuche entstünden nicht selten neue Kirchengemeinden. Die Dorfbewohner träfen sich auch nach Projektende zu Gottesdiensten, um gemeinsam die Bibel zu lesen und zu beten. „Das Projekt ‚Moving Gospel‘ wird als Segen verstanden, weil Gemeinden entstehen“, sagt der Armenier. Doch ohne Spenderinnen und Spender aus Deutschland lässt sich das Projekt nicht finanzieren.

Seit Bestehen des Projekts haben Mitarbeitende der Armenischen Bibelgesellschaft 83 Dörfer besucht. Pro Veranstaltung kommen je nach Dorf 50 bis 300 Menschen. Laut Bibelgesellschaft besteht besonders großes Interesse an den Gleichnissen und Lehren Jesu. Für die Besuche werden außerdem immer wieder neue Ideen entwickelt. So basteln Kinder inzwischen Stoffpuppen für ein Puppentheater und führen dann eine biblische Geschichte auf. Frauen erhalten einen Webrahmen und fertigen christliche Motive an.

Doch die Besuche in den Dörfern an der armenischen Grenze zu Aserbaidschan bergen durchaus Risiken. Seit Jahren schwelt der Konflikt um die sogenannte Republik Bergkarabach. „Die Menschen leben in ständiger Angst vor Heckenschützen“, sagt Kapoudjian. „Schulen, Kindergärten und Privathäuser können jederzeit zur Zielscheibe werden. In den vergangenen Jahren war ich wegen solcher Vorfälle bei einigen Familien zu Trauerbesuchen. Gottes Wort und gemeinsame Gebete schenken vielen Betroffenen in solchen Situationen Trost und geben ihnen Halt“, weiß er aus seiner Erfahrung.

Die Weltbibelhilfe sammelt in Deutschland Spenden für die Übersetzung und Verbreitung der Bibel sowie andere bibelgesellschaftliche Arbeit weltweit. Partner sind die im Weltverband zusammengeschlossenen Bibelgesellschaften. Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 148 Mitglieder und ist in mehr als 200 Ländern aktiv. Weitere Informationen gibt es im Internet unter:
https://www.die-bibel.de/spenden/weltbibelhilfe/projekte/armenien

RTM