Bibelübersetzung als bleibende Herausforderung

BibelreportAktion „Eine Million Bibeln für Kuba“ weiterer Schwerpunkt des „Bibelreport“

„Kommunikative Bibelübersetzungen“ sind eine bleibende Herausforderung. Das betont der ehemalige Lektor und Übersetzer der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG) Dr. Joachim Lange in einem Beitrag für den „Bibelreport“. Die Aktion „Eine Million Bibeln für Kuba“ ist ein weiterer Schwerpunkt der aktuellen Zeitschrift.

Dr. Joachim Lange stellt die von dem US-amerikanischen Linguisten Eugene A. Nida entwickelte Methode der „kommunikativen Bibelübersetzung“ vor. Als erste Übersetzung dieser Form ist in Deutschland Mitte der 60er Jahre die Gute Nachricht Bibel erschienen, zu deren Übersetzerkreis Lange gehörte. Sie formuliert die Gleichwertigkeit des Sinngehalts anstelle einer wortwörtlichen Übersetzung als Prinzip.

Mit Nida beschreibt Lange die Übersetzung in drei Phasen. Am Anfang steht die Analyse des Ausgangstextes. Im zweiten Schritt wird der Sinn formuliert und in die Zielsprache übertragen. Beim dritten Schritt, dem Neuaufbau eines Satzgefüges in der Zielsprache, sei darauf zu achten, dass nicht willkürlich paraphrasiert werde, sondern die Formulierung gefunden wird, die am treffendsten und am natürlichsten den Sinn des hebräischen und griechischen Originaltextes wiedergibt.

Lange sieht dies in den Ursprüngen schon bei Martin Luther angelegt, der ein sinngetreues und freies Übersetzen gefordert habe. Fortwährende Aufgabe von Übersetzern bleibt es nach Ansicht Langes, den Ausgangstext und seine Absicht jeweils auf der Höhe der Zeit immer wieder neu und besser zu verstehen.

Das Projekt „Eine Million Bibeln für Kuba“ verantworten der Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) und die Bibelkommission auf dem Inselstaat gemeinsam. Die christlichen Gemeinden auf Kuba wachsen, doch es fehlt an Bibeln. Die Heilige Schrift darf nach einer Vorgabe des kubanischen Staates auf der Insel aber nicht hergestellt und auch nicht in Buchläden verkauft werden. Nur bereits bezahlte Bibeln dürfen importiert werden. Bis Ende 2016 sollen eine Million Bibeln an die Kirchen auf Kuba verteilt sein. Von Anfang 2014 bis zum Juni 2015 waren es bereits 425.479 Exemplare. Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft unterstützt die Aktion mit Hilfe von Spenderinnen und Spendern.

An die Gründung des Evangelischen Bibelwerks am 17. Mai 1965 erinnert ein Artikel in der Serie „50 Jahre Weltbibelhilfe“. Im Bibelwerk schlossen sich die regionalen westdeutschen Bibelgesellschaften enger zusammen, um neben der Bibelmission im Inland auch die internationale Arbeit des Weltverbandes zu unterstützen.

In der Rubrik „Bibel persönlich“ kommt dieses Mal der Direktor des Bibelhaus Erlebnis Museums in Frankfurt am Main, Pfarrer Dr. h.c. Jürgen Schefzyk, zu Wort. Im Bibelhaus ist noch bis zum 31. Dezember die Sonderausstellung „Luthers Meisterwerk – ein Buch wie eine Naturgewalt“ zu sehen.

Der „Bibelreport“ wird von der DBG herausgegeben und berichtet über Themen rund um das „Buch der Bücher“. Ein Schwerpunkt der Quartalszeitschrift ist die weltweite Arbeit der Bibelgesellschaften für die Verbreitung und Übersetzung der Heiligen Schrift.

Den Bibelreport als PDF zum Download gibt es auf www.weltbibelhilfe.de.