Canstein-Medaille für Team der Bibelgalerie Meersburg

Deutsche Bibelgesellschaft ehrt ehrenamtliches Engagement im Erlebnismuseum

Das Team der ehrenamtlich Mitarbeitenden in der Bibelgalerie Meersburg erhält die Canstein-Medaille der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG). Die Verleihung erfolgt bei der 37. Vollversammlung der DBG am 21. Juni in Frankfurt am Main. Die Canstein-Medaille wird seit Gründung der DBG 1981 vergeben. Mit der Medaille werden Personen ausgezeichnet, die sich ehrenamtlich in besonderer Weise um die Verbreitung der Bibel und die bibelgesellschaftliche Arbeit verdient gemacht haben.

„Die Bibelgalerie Meersburg ist das erste Bibelmuseum dieser Art in Deutschland und hatte für alle Bibelmuseen, die seither entstanden sind, eine Vorreiterrolle“, erklärt in der Begründung Dr. Johannes Friedrich, Vorsitzender der DBG-Vollversammlung und des -Verwaltungsrates sowie ehemaliger bayerischer Landesbischof. „Ohne das hohe ehrenamtliche Engagement der Beteiligten in Meersburg und das Team wäre die Bibelgalerie Meersburg nicht zu einer innerhalb der Evangelischen Landeskirche  in Baden, aber auch darüber hinaus hoch angesehenen und geschätzten Institution geworden.“

Aber auch in der Stadt Meersburg selbst sei es gelungen, durch Qualität und hohe Besucherzahlen das Bibelmuseum als festen kulturellen Bestandteil des städtischen Kulturbetriebes dauerhaft zu etablieren, so Friedrich. Für die Badische Landesbibelgesellschaft stelle die Bibelgalerie Meersburg das zentrale bibelmissionarische Projekt dar, das deshalb innerhalb der zur Verfügung stehenden Mittel eine dauerhafte finanzielle und ideelle Förderung erfahre.

„Wir freuen sehr über diese Auszeichnung für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Thea Groß, Leiterin der Bibelgalerie Meersburg. Seit den Anfängen der Bibelgalerie sind es 166 Männer und Frauen, die als zertifizierte Führerinnen und Führer weit mehr als 10.000 Gruppen durch das Bibel-Erlebnismuseum geführt haben oder in den vielfältigen anderen Bereichen der Einrichtung mitgewirkt haben. Momentan sind es 44 Menschen, die ehrenamtlich mitarbeiten, 21 als Führer. „Sie sind das Gesicht und das Herz der Bibelgalerie. Dieses Team zeigt, wie viel sich mit stetigem Engagement bewegen lässt“, so Thea Groß.

Die Bibelgalerie Meersburg hat im Juni 1988 als erstes Erlebnismuseum zur „Welt der Bibel“ in Deutschland eröffnet. Mehr als 70 Sonderausstellungen wurden seither präsentiert. Seit Juli 2003 hat die Bibelgalerie Meersburg die rechtliche Form einer gemeinnützigen GmbH. Gesellschafter sind die Badische Landesbibelgesellschaft, die Evangelische Landeskirche in Baden, der Evangelische Kirchenbezirk Überlingen-Stockach, die Stiftung Bibelgalerie Meersburg und in Nachfolge des verstorbenen Professor Dr. Rudolf Mack aus Freiburg der Unternehmer Hans-Georg Nußbaum. Im Juni 2008 wurde eine erweiterte und komplett neu gestaltete Dauerausstellung eröffnet. Rund 500.000 Besucherinnen und Besucher haben die Ausstellungen in der Bibelgalerie bisher gesehen.

Namensgeber für die Auszeichnung ist Freiherr Carl Hildebrandt von Canstein. Er ließ 1710 einen Aufruf drucken mit dem Titel „Ohnmaßgeblicher Vorschlag, wie Gottes Wort den Armen zur Erbauung um einen geringen Preis in die Hände zu bringen“. Im gleichen Jahr begann in Halle an der Saale die Arbeit der von Cansteinschen Bibelanstalt, der ersten Bibelgesellschaft der Welt. Noch heute gibt es die von Cansteinsche Bibelanstalt in Westfalen, die von Cansteinsche Bibelanstalt in Berlin und das von Canstein Bibelzentrum in Halle. 2015 erhielt der ehemalige Thüringer Landesbischof Christoph Kähler die Canstein-Medaille für seine Verdienste um die Überarbeitung der Lutherbibel als Vorsitzender der von der Evangelischen Kirche in Deutschland eingesetzten Kommission.