Ehemaliger DBG-Vorsitzender feiert 90. Geburtstag
Professor Dr. D. Eduard Lohse, Gründungsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG) und ehemaliger Präsident des Weltverbandes der Bibelgesellschaften, wird am Mittwoch, 19. Februar, 90 Jahre alt. Der ehemalige Landesbischof Hannovers und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat wesentlichen Anteil daran, dass mit der DBG erstmals in Deutschland eine nationale Bibelgesellschaft entstanden ist, in der verlegerische Tätigkeiten sowie die Unterstützung der bibelmissionarischen Aktivität im In- und Ausland gebündelt sind.
„Wir gratulieren Eduard Lohse von ganzem Herzen und bedanken uns auch heute noch für die wichtigen Impulse seiner Tätigkeit für die Bibelgesellschaft“, sagt DBG-Geschäftsführer Reinhard Adler. Lohse war von 1981 bis 1987 Vorsitzender des Verwaltungsrates und der Vollversammlung der Bibelgesellschaft. 1988 wählte ihn der Weltverband der Bibelgesellschaften (UBS; United Bible Societies) zum Präsidenten. „Die Amtszeit des wegweisenden Theologen bleibt mit wichtigen Meilensteinen in der Bibelübersetzung verbunden“, so Adler. Dazu zählen die Revision der Lutherbibel und das Erscheinen der kompletten Gute Nachricht Bibel, der ersten sogenannten kommunikativen Bibelübersetzung in modernem Deutsch.
Die wissenschaftliche Laufbahn Lohses begann direkt nach dem 2. Weltkrieg mit dem Studium der Evangelischen Theologie in Bethel und Göttingen. Von 1956 bis 1964 war er Professor für Neues Testament an der Universität Kiel. Anschließend war er Dozent an der Georg-August-Universität Göttingen, später deren Rektor. Von 1971 bis 1988 war Lohse Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Vorsitzender des Rates der EKD war er von 1979 bis 1985. Bis zum Jahr 2000 war der gebürtige Hamburger Abt des Klosters Loccum.
Die Theologische Fakultät der Universität Göttingen und die Landeskirche Hannovers laden für Donnerstag, 20. Februar, aus Anlass des 90. Geburtstags Lohses zu einem Symposium zum „Vaterunser in seinen antiken Kontexten“ ein. Außer dem Jubilar und Landesbischof Ralf Meister sind sieben Theologieprofessoren daran beteiligt, die sich unter anderem mit dem Vater Unser in der frühen Jesus-Überlieferung und im antik-jüdischen Kontext des Betens auseinandersetzen.