Ehemaliger Geschäftsführer im Alter von 80 Jahren gestorben
Die Deutsche Bibelgesellschaft trauert um ihren ehemaligen Geschäftsführer und kaufmännischen Direktor Dr. Volkmar J. Löbel. Er ist am vergangenen Freitag, 17. August, im Alter von 80 Jahren gestorben. Löbel hatte den entscheidenden Anteil am Aufbau der Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft und nahm über seine Aufgaben bei der Deutschen Bibelgesellschaft hinaus leitende Funktionen im Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) wahr.
Löbel leitete ab 1975 zunächst im Evangelischen Bibelwerk und dann in der nachfolgenden Deutschen Bibelgesellschaft die Fundraising-Abteilung Weltbibelhilfe. „Mit ihm begann das professionelle Spendenmarketing für die internationale bibelgesellschaftliche Arbeit“, erklärt der aktuelle Leiter des Bereichs, Horst Scheurenbrand. Löbel habe mit dem Einsatz moderner Techniken und Kommunikationsformen den Grundstein für eine großartige Erfolgsgeschichte gelegt. Damals habe die Weltbibelhilfe erstmals Spendenaufrufe für Bibelprojekte in ärmeren Ländern in großer Auflage an Christinnen und Christen verschicken können.
„Durch seine Arbeit wurde es möglich, mit Hilfe von Spenden aus Deutschland Bibelverbreitung und -übersetzung in der ganzen Welt zu fördern“, so Scheurenbrand. „Viele Menschen in Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas haben durch diese Förderung eine eigene Bibel bekommen oder konnten zum ersten Mal die Bibel in ihrer Muttersprache lesen.“ So spricht heute der Weltverband von „großer Bewunderung und Wertschätzung für den Dienst, den Volkmar Löbel für die Bibelgesellschaften erbracht hat“.
Die kaufmännische Geschäftsführung hatte Löbel von 1990 bis 2003 inne. Er war zudem Vorsitzender der Arbeitsgruppe Fundraising und Direktor des Europäischen Produktionsfonds (EPF) des Weltverbandes. In diese Zeit fielen unter anderem die Vorbereitung und Umsetzung der ökumenischen Bibeljahre 1992 und 2003 und die Herausgabe der revidierten Gute Nachricht Bibel. Darüber hinaus ergaben sich wirtschaftliche Umstrukturierungen. Sie hatten die Auflösung der Biblia-Druck und des EPF in Stuttgart zur Folge.
Löbel ist in Chemnitz geboren und in der Oberpfalz aufgewachsen. Er studierte von 1958 bis 1965 Wirtschaftswissenschaften in Nürnberg und promovierte im Fach Marketing. Vor seiner Zeit beim Evangelischen Bibelwerk und der Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart war er für Siemens in München und Prognos in Basel tätig.