Weltverband der Bibelgesellschaften veröffentlicht Statistik für 2018
Zum zweiten Mal in Folge hat der Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) in einem Jahr mehr als 38 Millionen gedruckte und digitale Bibeln verbreitet. Seit 2010 sind es zusammen 305 Millionen Bibeln. Das geht aus dem „Global Scripture Distribution Report 2018“ hervor. Insgesamt haben die Bibelgesellschaften im vergangenen Jahr 354 Millionen Bibeln, Neue Testamente, Evangelien und biblische Schriften wie zum Beispiel Leselernhefte verbreitet.
Erstmals sind Kinderbibeln in der Statistik separat erfasst. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 1,5 Millionen Kinderbibeln verbreitet. „Dies zeigt, dass die Weitergabe des Wortes Gottes an die nächste Generation für viele Bibelgesellschaften eine Priorität darstellt“, heißt es im Report. Brasilien ist die Nummer eins mit rund einer halben Million produzierten Kinderbibeln. An zweiter Stelle steht Deutschland mit mehr als 150.000 Exemplaren. Der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Dr. Christoph Rösel, betont, wie wichtig es sei, verschiedene Ausgaben für alle Altersgruppen zu veröffentlichen.
Fünf Länder haben 2018 nahezu die Hälfte der weltweit verkauften und verteilten Bibeln vertrieben. Dabei handelt es sich um Brasilien, die USA, China, Indien und Nigeria. Die Brasilianische Bibelgesellschaft führt mit rund 8,6 Millionen Bibeln (2017: 5,27 Millionen) die Statistik erneut an. Bei den bevorzugten Sprachen steht Spanisch mit 7,2 Millionen Bibeln an der Spitze vor Portugiesisch, Englisch, Chinesisch und Französisch. Dazu trägt auch die 2018 abgeschlossene Kampagne „Eine Million Bibeln für Kuba“ bei.
„Wie biblische Schriften zur Verfügung gestellt werden, hängt stark von den Kontexten ab, in denen Bibelgesellschaften tätig sind“, erklärt UBS-Direktorin Elsbeth Scherrer. „Jede verteilte Schrift ist aber ein Grund zum Feiern: Sie hat das Potenzial, eine lebenslange Begegnung mit dem Wort Gottes zu initiieren und zu pflegen. Einzelne und auch Gemeinschaften kann sie von innen her verändern. Sie ist ein Samen der Hoffnung.“ Rund 70 Prozent der Bibeln weltweit kommen laut Verbreitungsstatistik von den Bibelgesellschaften. Eine immer größere Bedeutung gewinnen dabei Downloads aus dem Internet, die inzwischen 17 Prozent der Exemplare ausmachen.
Während in den meisten Teilen der Welt die Verbreitung kompletter Bibeln im Zentrum steht, werden in Asien weiterhin mehr Neue Testamente verteilt. 11,5 der weltweit fast 15 Millionen Druckexemplare gingen in die Weltregion, in der das Christentum weiter eine Minderheitenreligion ist.
Der „Global Scripture Distribution Report“ berücksichtigt ausschließlich die Zahlen von Verlagen und Organisationen, die dem Weltverband angehören. Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 148 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche Bibelgesellschaft gehört. Die Bibelgesellschaften sind in mehr als 200 Ländern aktiv. In Deutschland sammelt die Weltbibelhilfe Spenden für diese internationale Arbeit.