Kambodscha – der Wunsch nach Bibeln ist groß

Weltbibelhilfe ruft zu Spenden für Bibelprojekte in Südostasien auf

Die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft ruft zum Erntedankfest zu Spenden für Bibelprojekte in Kambodscha auf. Mit Unterstützung der Weltbibelhilfe verteilt die Bibelgesellschaft in Kambodscha biblische Bilderbücher an Kinder sowie Bibelpakete an Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus werden Leselernkurse mit biblischen Schriften unterstützt.

„In unserem Land gibt es viel Korruption. Biblische Werte wie Ehrlichkeit und Verlässlichkeit wirken daher auf viele Menschen attraktiv“, berichtet Pisit Heng, Generalsekretär der Bibelgesellschaft in Kambodscha. Wenn Christen ihren Freunden von Gottes Liebe erzählten, wecke das Neugier. Doch in keiner der offiziellen Statistiken werde erfasst, dass die Anzahl der Christinnen und Christen im Land stark zunehme. „In kirchlichen Kreisen gehen wir aktuell von vier Prozent der Gesamtbevölkerung aus – offizielle Zahlen liegen bei 0,5 Prozent,“ sagt Pisit Heng und betont: „Den Wunsch nach Bibeln können wir nur mithilfe von Spenderinnen und Spendern aus Deutschland erfüllen.“

Nach Angaben der Bibelgesellschaft gibt es in christlichen Gemeinden jedes Jahr rund 300 biblische Lese- und Schreiblernkurse mit etwa 3000 Absolventen. Teilnehmen können daran Kinder und Erwachsene. Zusätzlich werden Grundkenntnisse im Rechnen vermittelt. Die Kursleiter haben dafür eine Schulung der Bibelgesellschaft besucht und ein Abspielgerät für den Unterricht erhalten. Der Unterricht kann deshalb zu jeder Tageszeit angeboten werden, denn viele Kinder müssen ihren Großeltern tagsüber beim Holzsammeln helfen, während die Eltern auf den Reisfeldern arbeiten. Der Unterricht findet zudem flexibel im Freien unter Bäumen statt oder in einer Hütte, wenn der Monsunregen fällt.

Pisit Heng hat seine Kindheit in der Zeit der Roten Khmer erlebt. Sie haben in den 70er Jahren unter ihrem Anführer Pol Pot fast zwei Millionen Menschen getötet. „In der dunklen Zeit des Pol-Pot-Regimes wurden viele Schulen zerstört. Lehrer und Intellektuelle kamen in Vernichtungslagern ums Leben“, erklärt der Leiter der Bibelgesellschaft. Deshalb hätten nur wenige der heute Erwachsenen eine Schulbildung erhalten. Ein Fünftel der Bevölkerung könne weder lesen noch schreiben. Auch jetzt könnten viele Kinder auf dem Land keine Schule besuchen, weil sie zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen müssen.

Die Weltbibelhilfe sammelt in Deutschland Spenden für die Übersetzung und Verbreitung der Bibel sowie andere bibelgesellschaftliche Arbeit weltweit. Partner sind die im Weltverband zusammengeschlossenen Bibelgesellschaften. Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 148 Mitglieder und ist in mehr als 200 Ländern aktiv. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.die-bibel.de/kambodscha.