Luthers Neuentdeckung der Bibel

Luthers MeisterwerkVortrag „Allein die Schrift“ am 11. November im Bibelhaus Erlebnis Museum

„Allein die Schrift“ lautet der Titel eines Vortrags von Professor Dr. Wolf-Friedrich Schäufele am Mittwoch, 11. November, 18 Uhr im Frankfurter Bibelhaus. Der Marburger Kirchenhistoriker spricht über die Bedeutung der Bibel für Martin Luther und darüber, wie nachhaltig dessen Verständnis der Heiligen Schrift den Umgang damit geprägt hat. Der Vortrag gehört zum Begleitprogramm der Sonderausstellung „Luthers Meisterwerk – ein Buch wie eine Naturgewalt“ im Bibelhaus Erlebnis Museum.

„Luthers Bibelübersetzung war ein Meisterwerk“, erläutert Schäufele. Der Wittenberger Reformator habe aber nicht einfach nur die Bibel aus einer Sprache in eine andere übertragen. Die Übersetzung sei für Luther Teil einer sehr viel umfassenderen Neuentdeckung und Neuaneignung der Bibel gewesen. „Er gab die traditionelle Auslegung zugunsten eines buchstäblichen Verständnisses auf“, so der Theologe. Damit habe Luther die Bibel kritisch gegen die kirchliche Tradition in Anspruch nehmen können.

Professor Schäufele ist Dozent für Kirchengeschichte am Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung sowie Vorstandsmitglied und Schatzmeister des Vereins für Reformationsgeschichte. Seine Forschungen beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit Kirchen- und Theologiegeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit unter besonderer Berücksichtigung der Reformation.

Die Vortragsreihe im Bibelhaus wird am Mittwoch, 18. November, 19 Uhr fortgesetzt mit „Anti-Luther und Konkurrenzbibel. Johannes Cochläus und Johann Dietenberger: Zwei Luthergegner aus Frankfurt“. Dann referiert Professor Dr. Matthias Theodor Kloft, Direktor des Diözesanmuseums Limburg und Diözesankonservator.

Die Ausstellung „Luthers Meisterwerk“ ist bis zum 31. Dezember im Frankfurter Bibelhaus Erlebnis Museum zu sehen. Gezeigt werden mehr als 70 Inkunabeln, Drucke und Autographen. Zu den Highlights gehören Originalausgaben des „Septembertestaments“ Martin Luthers von 1522 und der „Biblia deutsch“ des Reformators von 1534 und 1545. Neben den Originalen gibt es multimediale Angebote, Mitmach-Elemente und ein umfangreiches Begleitprogramm.

Mehr Informationen zur Sonderausstellung unter www.luthersmeisterwerk.de