„Verstehst du auch, was du liest?“

Festgottesdienst zum 200. Jubiläum der Frankfurter Bibelgesellschaft am 31. Januar

Mit einem Festgottesdienst in der Alten Nikolaikirche feiert die Frankfurter Bibelgesellschaft (FBG) am Sonntag, 31. Januar, 18 Uhr das 200. Jubiläum. Die Predigt zum Bibelwort „Verstehst du auch, was du liest?“ aus der Apostelgeschichte hält Stadtdekan Pfarrer Dr. Achim Knecht. Ab Juni präsentiert die Bibelgesellschaft im Bibelhaus Erlebnis Museum zum Jubiläumsjahr eine Sonderausstellung mit dem Titel „fremde.heimat.bibel“.

Mit der Gründung der Frankfurter Bibelgesellschaft 1816 als ersten kirchlichen Verein der Mainstadt begann dort die systematische Verbreitung der Heiligen Schrift. Die FBG entstand wie andere Gesellschaften zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf Initiative der „Britischen und ausländischen Bibelgesellschaft“. In Frankfurt folgten renommierte Bürger dem Gründungsaufruf. Von Anfang an war die Bibelgesellschaft dabei ökumenisch ausgerichtet. Katholiken, Lutheraner und Reformierte setzten sich gemeinsam dafür ein, „die heiligen Schriften zu einem niedrigen Preis oder nach dem Verhältnis der Empfänger umsonst zu verabreichen“.

Gründungspräsident war der Senator und Bibelübersetzer Johann-Friedrich von Meyer. Zu den FBG-Vorsitzenden im vergangenen Jahrhundert zählten die Frankfurter Pröpste Karl Goebels (1931 bis 1973) und Dieter Trautwein (1973 bis 1996). Auf Trautwein folgte Pfarrer Jürgen Schwarz, in dessen Zeit 2003 das Bibelhaus an der Metzlerstraße entstand. Vorsitzender seit 2007 ist Dr. Thomas Kreuzer, Geschäftsführer der Fundraising Akademie in Frankfurt.

Glückwünsche zum Geburtstag überbringen im Festgottesdienst der Frankfurter Stadtkämmerer und Kirchendezernent Uwe Becker, Oberkirchenrätin Christine Noschka von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der Mitherausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ Professor Werner D’Inka und Sylvia von Metzler vom Bankhaus Metzler. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Kantor Michael Riedel und „Blech pur“ unter Leitung von Frank Vogel.

In der Ausstellung „fremde.heimat.bibel“ werden mit der Bibel die Geschichten von Christinnen und Christen erzählt, die aus verschiedenen Teilen der Welt gekommen sind und in Frankfurt ein neues Zuhause gefunden haben. Vier Beteiligte kommen auch im Gottesdienst zu Wort. Ausstellung und Gottesdienst greifen damit den internationalen Impuls auf, der bereits der bibelgesellschaftlichen Bewegung im 19. Jahrhundert zugrunde lag.