Weiter starke Nachfrage nach Bibeln

Bibelverbreitung überschreitet weltweit erstmals die 34-Millionen-Marke

Stuttgart, 3. Juni 2016. Die Bibelgesellschaften haben 2015 die Zahl der weltweit verbreiteten Bibeln auf rund 34,4 Millionen Ausgaben erneut gesteigert. Zum Vorjahr ist das ein Plus von einer halben Million. Das geht aus dem jährlich veröffentlichten „Global Scripture Distribution Report“ des Weltverbandes der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) hervor. Insgesamt verbreiteten die Gesellschaften 418,7 Millionen biblische Schriften (2014: 428,1 Millionen), einschließlich Bibeln, Neuen Testamente, Evangelien und Auswahlschriften.

„Die Statistik zeigt, dass die Nachfrage nach Bibeln weltweit wächst“, sagt Horst Scheurenbrand, Leiter der Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft. „Dass im Jahr 2015 so viele Menschen eine eigene Bibel bekommen haben, ist zu einem wesentlichen Teil unseren Spenderinnen und Spendern zu verdanken.“ Sie unterstützten zum Beispiel Bibelprogramme für die wachsenden Gemeinden in China. „Dieses Engagement ist weiter nötig, denn immer noch können sich viele Christen in ärmeren Ländern ohne Unterstützung keine eigene Bibel leisten“, betont Scheurenbrand.

Die meisten Bibeln verbreitete auch 2015 die Brasilianische Bibelgesellschaft. Mit 7,62 Millionen Ausgaben steigerte sich dort die Zahl gegenüber dem Vorjahr um rund 10 000. China blieb mit 4,5 Millionen Bibeln weltweit die Nummer zwei. Indien und die Philippinen verbreiteten mit 30,8 Millionen und 15,5 Millionen die höchste Zahl an biblischen Schriften in ihrer Geschichte. Auf dem afrikanischen Kontinent verkauften und verteilten die Bibelgesellschaften 9,65 Millionen Bibeln. Somit waren 78 Prozent aller dort verbreiteten biblischen Schriften vollständige Bibeln. Weltweit waren es im Durchschnitt 8 Prozent.

In der UBS-Region Europa und der Nahe Osten verbreiteten Bibelgesellschaften im vergangenen Jahr 2,4 Millionen Bibeln (2014: 1,42 Millionen) und mehr als 10 Millionen biblische Schriften insgesamt. Prozentual am stärksten wuchsen dabei die Verbreitungszahlen in Ländern, die von Krieg, Gewalt und Flüchtlingsnot betroffen sind. In Syrien, dem Irak, dem Libanon, Jordanien und der Türkei verbreiteten Bibelgesellschaften im vergangenen Jahr 142 000 Bibeln, mehr als anderthalb Mal so viel wie 2014. Zugleich gibt es in diesen fünf Ländern eine zunehmende Nachfrage nach kleineren biblischen Publikationen wie Kalendern und Broschüren. Sie können nach den Erfahrungen der dortigen Bibelgesellschaften leichter von ehrenamtlich Mitarbeitenden transportiert und weitergegeben werden.

Zahlen von Verlagen und Organisationen, die nicht dem Weltverband angehören, blieben bei der UBS-Statistik unberücksichtigt. Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 148 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche Bibelgesellschaft gehört. Die Bibelgesellschaften sind in rund 200 Ländern aktiv. In Deutschland sammelt die Weltbibelhilfe Spenden für diese internationale Arbeit.

Mehr Informationen unter www.weltbibelhilfe.de