Vortrag zu „Toleranz und Vielfalt. Religionsgeschichte(n) als Modell“

Kooperationsveranstaltung des BIMU mit der Evangelischen Akademie Frankfurt am 27. April

Lässt sich eine Brücke schlagen von der Antike in die zeitgenössische Welt? Prof. Dr. Benedikt Hensel spricht am Donnerstag, 27. April, 19 Uhr in der Evangelischen Akademie Frankfurt über „Toleranz und Vielfalt. Religionsgeschichte(n) als Modell“. Die Kooperationsveranstaltung von Bibelhaus ErlebnisMuseum (BIMU) und Akademie gehört zum Begleitprogramm der Sonderausstellung „Respekt! Samaritaner*innen in der Bibel und heute“. Direkt vor der Veranstaltung (17.30 Uhr) können Interessierte an einer Führung mit Kurator Hensel durch die Ausstellung teilnehmen.  

Prof. Dr. Benedikt Hensel, Universitätsprofessor für Altes Testament an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg, kuratierte zusammen mit Bibelhaus-Direktor Veit Dinkelaker die aktuelle Sonderausstellung. Der 43-Jährige leitete von 2013 bis 2016 ein Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum Verhältnis der Nachbarn Samaria und Juda in der Zeit ab dem achten vorchristlichen Jahrhundert. Für die Habilitationsschrift „Juda und Samaria. Zum Verhältnis zweier nach-exilischer Jahwismen“ zeichnete ihn die „Armin Schmitt Stiftung für biblische Textforschung“ 2018 mit ihrem Hauptpreis aus.

Forschungen, an denen Benedikt Hensel wesentlich beteiligt war, zeigen, dass an der Entstehung der biblischen Texte, eine Vielzahl von regionalen und sozialen Gruppen mitwirkte. Aus ihrer Vielgestaltigkeit kristallisierten sich das Judentum und das Christentum in unterschiedlichen Ausprägungen heraus. Die Religionsgemeinschaft der Samaritanerinnen und Samaritaner nimmt in der Bibel eine eher versteckte Rolle ein, pflegt aber ebenso bis heute ihre eigene Traditionen. Sie lebt als Minderheit im Westjordanland und in Israel.

Die Ausstellung „Respekt! Samaritaner*innen in der Bibel und heute“ wurde in Zusammenarbeit mit dem „Museum of the Bible“ und dem „Yeshiva University Center for Israel Studies“ unter der Leitung von Prof. Steven Fine entwickelt und ist die erste ihrer Art. Schirmherrin ist die Generalkonsulin Israels, Carmela Shamir (München). Die Ausstellung zeigt bis zum 28. Mai wertvolle Handschriften, Drucke und Artefakte der letzten 2000 Jahre zusammen mit modernen Zeugnissen und interaktiven Stationen. Wertvolle Leihgaben kommen aus Israel, New York, Washington, Paris, Fribourg, Berlin, München und Frankfurt.

Das umfangreiche Begleitprogramm zu „Samaritaner*innen in der Bibel und heute“ führt durch alle Aspekte des Themas: Das Alphabet und die Tora der Religionsgemeinschaft, Samaritanerinnen und Samaritaner in der Bibel, religiöses Leben und die Nächstenliebe gehören dazu. Führungen zu den Themen der Sonderausstellung bietet das BIMU für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an.